Ziel
Wen möchte ich erreichen? Erreiche ich damit Jugendliche, die vor einer Ausbildungs- oder Berufswahl stehen?
Spätestens kurz vor dem Ende der 7., 8. oder 9. Schulstufe sollten sich Schüler:innen über berufliche Perspektiven informieren. Eine Kombination von Berufsinformation mit Klimaschutz und Energie ist wichtig. Bewusstseinsbildung zum Thema Klimaschutz und Energie sowie effiziente Energienutzung, Beschäftigung mit der eigenen Berufswahl und Ausbildungsmöglichkeiten im Bereich Klimaschutz und Energie – die Zukunft der Jugendlichen soll im Mittelpunkt stehen.
Zielgruppe: 4. bis 9. Schulstufe
Beschreibung
Kurz vor dem Abschluss der Pflichtschuljahre müssen sich Schüler:innen über berufliche Perspektiven informieren. In einer Workshopreihe werden Berufsinformation mit Klimaschutz- und Energiethemen kombinieret. Bewusstseinsbildung zum Thema Klimaschutz und nachhaltige Energienutzung, Anregen zu umweltbewusstem Handeln, Beschäftigung mit der eigenen Berufswahl und Ausbildungsmöglichkeiten im Bereich Nachhaltigkeit – sollen für die Zukunft der Jugendlichen in den Mittelpunkt gerückt werden. Die Schüler:innen setzen sich intensiv damit auseinander, was ihnen wirklich wichtig ist und wie sie sowohl privat als auch im schulischen und später im beruflichen Alltag für den Klimaschutz aktiv werden können.
Gemeinsam mit der Schule plant die Klima- und Energiemodellregion einen 3-tägigen Workshop. Externe Unterstützung durch Trainer:innen oder Berater:innen sowie die Kooperation mit regionalen Unternehmen
Vorschlag für das Workshopprogramm:
Tag 1: Einführung
Die Einführung soll die Schüler:innen dazu anregen, sich mit ihrer eigenen Zukunft sowie der unseres Planeten auseinanderzusetzen:
- Was können sie in ihrem privaten Umfeld tun?
- Welche Möglichkeiten gibt es in der Schule, aktiv zu werden?
- Welche Berufsfelder ermöglichen, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten?
Es geht dabei nicht um klassische Berufe im Bereich des Klimaschutzes / der Energie, denn in Zukunft wird jedes Berufsfeld seinen Beitrag leisten. Im Zuge eines Workshops wird den Jugendlichen nähergebracht, wie das im Berufsalltag im Kleinen funktionieren kann:
- Standby-Betrieb von PCs vermeiden
- Recyclingpapier im Büro verwenden
- effizient heizen und lüften
- mit dem Rad zur Arbeit fahren
- einen Veggie-Tag einführen
- …
Nachdem der Beruf nur ein wichtiger Teil des Lebens ist, sollen sich die Jugendlichen damit auseinandersetzen, was in ihrem Leben wichtig ist, was sie in der Zukunft tun und erreichen wollen:
- Was ist eigentlich (m)ein Job?
- Wie will ich in Zukunft arbeiten?
- Warum und wofür will ich arbeiten?
Als Abschluss soll bearbeitet werden, was die Jugendlichen für ein gutes Leben brauchen.
Tag 2: Besuch von einem:r Energieberater:in
Der Besuch von einem:r Energieberater:in am 2. Aktionstag soll die theoretische Auseinandersetzung des ersten Tages um Elemente aus der Praxis ergänzen. So kann etwa der:die Energieberater:in das Schulgebäude mit einer Wärmebildkamera untersuchen. Im Zuge der praktischen Anwendung gibt er:sie Einblicke in Berufsalltag und Ausbildungsmöglichkeiten in diesem Bereich.
Tag 3: Exkursion
Am letzten Aktionstag sollen die Jugendlichen einen Fragebogen in ihrer Gemeinde / Region bearbeiten. Dazu besuchen sie verschiedene Geschäfte / Betriebe, um einen Klimacheck durchzuführen:
- Wird Öko-Strom bezogen?
- Welche Mobilitätsformen nutzen die Mitarbeiter:innen für ihren Weg zur Arbeit?
- Wird FairTrade-Kaffee oder Kaffee in Kapseln verwendet?
- …
Um welche Jobs /Unternehmen / Tätigkeiten geht es?
- Energieberatung und Projektplanung
- Handwerksgewerbe wie Elektriker:innen, Installateur:innen
- Einbeziehung der Unternehmen im Rahmen von Aktionstagen „Klimaschutz und erneuerbare Energie“
Bezug zur Klima- und Energiemodellregion
Mit welchen Aktivitäten der Modellregion kann die Aktion verknüpft werden?
Ein mehrtägiger Workshop bietet sich als eine Aktion in Klimaschulen an.
Kombination mit Themenschwerpunkten mit Gemeinden wie „Erneuerbare Energie am Gebäude“ oder „Raus aus Öl“
Werden bestehende Netzwerke oder Partnerschaften in der Modellregion genutzt?
Im Idealfall kann auf ähnliche Aktionen aufgebaut werden oder bereits ins Netzwerk integrierte Unternehmen oder Organisationen zurückgegriffen werden.
Erreiche ich Menschen mit Migrationshintergrund?
Durch Anpassung des Angebots und der Auswahl der Beispiele bzw. Fragestellungen
Praktische Tipps für Chancengerechtigkeit
Es wäre vor allem wichtig, eine weibliche Energieberaterin für die Rolle oben einzuladen.
Machen Sie sichtbar, wie Technik zur Lösung sozialer oder ökologischer Probleme beiträgt. Technik immer explizit als Chance für eine gesellschaftliche Veränderung und als Superpower zur Lösung sozialer und ökologischer Probleme vermitteln. Die Reihenfolge ist auch wichtig besonders für Frauen und Mädchen: zuerst warum, dann was.
Thematisieren und brechen Sie proaktiv Stereotype in technischen Berufen. Dafür können praktische Übungen von diesem Katalog, diesem Handbuch, oder diesem Leitfaden genutzt werden, um Geschlechterstereotype in der Schul- und Berufsorientierung aktiv gemeinsam mit der Klasse zu reflektieren.
Alle Infomaterialien sowie mündliche Sprache sollen auf diverse Repräsentation von Personen achten, da Sprache und Bildsprache eine echte Wirkung haben.
Zu berücksichtigende Akteure
Wie wird die Schule eingebunden?
Für einen mehrtägigen Workshop idealerweise als Klimaschule. Durch langfristige Planung gemeinsam mit den Lehrkräften, früh im Unterrichtsjahr ist auch eine Durchführung ohne Klimaschule möglich.
Welche Partner brauche ich mit an Bord?
Organisationen und Unternehmen, die im Rahmen der Befragung mitmachen.
Schule, Gemeinde, Unternehmen, Vereine und Organisationen
Notwendige Ressourcen
Räumlichkeiten in der Schule, Papier und Büromaterial, Anschauungsmaterial zum Thema Energie, Fragebogen.
Evtl. Kosten für Besuch Energieberater:in
Mögliche Förderung(en)
Als Aktion im Rahmen der Klimaschulen
Fakten zur Einteilung der Aktion
Ist die Aktion einmalig, kann wiederholt werden, ist dauerhaft?
Durchführung einmal je Jahrgang sinnvoll. Sollte jeweils aufgrund ändernder Themen oder beteiligter Organisationen neu geplant werden.
Kommunikation
Wie erreiche ich die Zielgruppen?
Motivation der Schüler:innen über die Schule. Anfrage bei Unternehmen und Organisationen.
Wie motiviere ich die Partner?
- Kennlernen des Themas Energie- und Klimaschutz
- Selbst einen Beitrag in der Schule leisten
- Entdecken der Unternehmen oder Organisationen in der Gemeinde oder Region
Welche Kommunikationsmittel setze ich ein?
- Direktansprache in der Schule und bei Unternehmen
- Flyer oder Online Ankündigung über die Schule
Möchte ich mediale Aufmerksamkeit erreichen? – In der Vorbereitung oder der Nachberichterstattung?
Aufbereitete Pressemeldung und Bilder für regionale Medien, Online Beichterstattung oder Gemeindezeitung über die durchgeführten Workshops
Herausforderungen:
- Erfahrungen zeigen, dass 13–15-Jährige in der Pubertät schwer mit dem Thema Klima- und Energie zu erreichen sind. Daher möglichst früh ab der 5. Schulstufe oder erst ab der 9. Schulstufe im Polytechnikum oder der Oberstufe ansetzen.
- 3 Tage Workshop sind schwierig in den Schulplan zu integrieren, daher ist sehr frühzeitige Planung oder der Block auf 1 – 1,5 Tage anzudenken.
Praxistipps:
- Als Vorbereitung, und um die Motivation zu erhöhen einen Workshop für das Lehrpersonal im Rahmen einer Fortbildung organisieren.
- Als Ergänzung Energiesparziele mit der Schule vereinbaren, die erreicht werden sollen.
- Kombination mit „Energiedektiv:innen“ oder anderen Klimaschulenaktionen
- Externe Umsetzungspartner wie Unternehmen, Energieversorger und Energieberatung einbeziehen.
- In eine Woche vor Ferien setzen, die in Schulen oft für Projekttage und Projektunterricht genutzt werden.
- Infomaterial über Thema und Region gut aufbereiten, bevor sehr frühzeitig die Schule kontaktiert wird, um dann gemeinsam zu planen.
Umsetzung:
- Schule für 3-tägigen Workshop gewinnen
- Inhalt und Zeitplan gemeinsam mit Schule erarbeiten
- Wenn gewünscht externe Trainer:in für Tag 1 organisieren
- Inergieberater:in für Tag 2 in die Schule einladen
- Unternehmen und andere Kooperationspartner in Tag 3 einbinden
- Kommunikation in der Region und Medien über den erfolgreichen Workshop
Beispiele:
- Workshopbeispiele aus Klimaschulen: Projekte, Best Practice Maßnahmen & Fachkräftemangel – Klima- und Energiefonds(klimafonds.gv.at)
- Sammlung Workshops des Bildungsministeriums: Empfohlene Unterrichtsmaterialien zum Thema Energiesparen (bmbwf.gv.at)
- Green Jobs Workshop im BORG Ried im Innkreis: Klimaschule der KEM Inn-Hausruck setzt Akzente: Green Jobs – Ist das was für dich? – Ried