Regionale Gelbe Seiten zum Thema Klimaschutz und Energie

Zielgruppe
Gemeinde, Unternehmen
Nummer
19
Dauer
Jahresprojekt
Art der Aktivität
Unternehmenskooperation
Zielsetzung
Bewusstseinsbildung
Ressourcen
hoch
Wiederholung
einmalig

Ziel

Wen möchte ich erreichen? Erreiche ich damit Jugendliche, die vor einer Ausbildungs- oder Berufswahl stehen?

Gelbe Seiten veröffentlichen, die Unternehmen aus der Region präsentieren, welche in den Bereichen Klimaschutz, Energieversorgung, erneuerbare Energie, Gebäudesanierung, Energieeffizienz und Energieberatungen tätig sind.

Weitere Zielgruppe: Familie

Beschreibung

Um welche Jobs /Unternehmen / Tätigkeiten geht es?

In Zeiten umfassender Online-Suchmöglichkeiten scheinen Gelbe Seiten der Vergangenheit anzugehören. Gerade im regionalen Umfeld steigt derzeit aber die Bedeutung von aktueller Information über lokal verfügbare Produkte und Dienstleistungen. Im Lebensmittelbereich und in der landwirtschaftlichen Direktvermarktung entstehen laufend neue Infoangebote, wo welche Produkte, von welchem lokalen Produzenten erhältlich sind. Dies sollte zum Vorbild genommen werden, auch für die Themenbereiche Klima- und Energie Gelbe-Seiten oder ein Online-Angebot mit Unternehmen, Produkten und Dienstleistungen zur Verfügung zu stellen.

Auf bestehende Datenquellen wie die Klimaaktiv-Partner oder die Unternehmenslisten der Wirtschaftskammer kann dabei zurückgegriffen werden. Gemeinden sollten bei der Erstellung gezielt angesprochen werden, um auch neue angesiedelte Unternehmen nicht zu vergessen.

Was haben diese Gelben-Seiten mit Ausbildungs- und Jobmöglichkeiten zu tun?

Unternehmen, die darin genannt werden, sind auch diejenigen, die mögliche Jobs, Lehrstellen oder Ausbildungsmöglichkeiten in der Region anbieten. In einer eigenen Kategorie oder einem Infofeld sollten diese Informationen zum Unternehmen mit kommuniziert werden.

Die Gelben Seiten sollten jedenfalls online zur Verfügung stehen. Wenn notwendig und gewünscht auch in ausgedruckter Form auf den Gemeindeämtern, anderen Infopunkten oder einmaligem Postversand.

Erfahrungen zeigen, dass selbst in gut eingespielten Klima- und Energiemodellregionen eine regions- oder gemeindeübergreifende Firmenlisten oder Gelbe Seiten immer noch mit Hürden belegt sind, da die Gemeinden jeweils die eigenen Unternehmen bevorzugt sehen wollen. Dies muss bei der Planung und Umsetzung je nach lokalen Gegebenheiten und etablierter Zusammenarbeit berücksichtigt werden.

Bezug zur Klima- und Energiemodellregion

Mit welchen Aktivitäten der Modellregion kann die Aktion verknüpft werden?

Eine möglichst vollständige Liste oder Datenbank von Unternehmen, die im Klima und Energiebereich in einer Region arbeiten, ist wichtig für viele Aktionen und sollte bereits vorhanden sein. Gibt es so eine interne Aufstellung noch nicht, sind die Auflage von Gelben-Seiten mit dem Hinweis über Jobs, Lehre und Ausbildung ein gute Gelegenheit, die Informationen zusammenzutragen.

Wie wird die Schule eingebunden?

Schulen sind in dieser Aktion Adressaten, die über diese Gelben-Seiten und die darin enthaltenen Informationen zu Job und Ausbildung informiert werden. Schüler:innen erhalten die regionalen Gelben Seiten als aufbereiteten Online-Link oder als Printversion.

Praktische Tipps für Chancengerechtigkeit

Bei der Auswahl und Präsentation der Unternehmen ist darauf zu achten, Stereotype zum Berufsbild, den Tätigkeiten und der ausübenden Person aufzubrechen. Role Models müssen unbedingt mindestens 50% Frauen sein. Diese sollten auch realitätsnah und keine perfekten Karrierefrauen sein, sonst kann die Erfahrung sogar abschreckend wirken. Sie sollten am besten vielfältig und nah an der Situation und an dem Alter Ihrer Schüler:innen sein. Setzen Sie bei Role-Models auf vielfältige und interessante Lebensentwürfe und machen Sie diese – in Absprache – sichtbar. Wenn es schwierig ist, Unternehmen mit weiblichen Role Models in der Region zu finden, können folgende Organisationen unterstützen:

Lets Tech (für Elektrotechnik), LEA, AK-Young, Sprungbrett (Wien Umgebung), EqualiZ (Kärnten), HTL4Girls (vor allem NÖ aber möglicherweise auch österreichweit), TechnologyKids (Tulln und Wien Umgebung)

Zu berücksichtigende Akteure

Welche Partner brauche ich mit an Bord?

  • Unternehmen, die aufgenommen werden sollen
  • Interessensvertretungen wie die Wirtschaftskammer
  • Gemeinden
  • Vereine oder Organisationen, Schulen als Zielgruppe für die Job- und Ausbildungsinfos

Notwendige Ressourcen

hoch: Planung, Koordination, Umsetzung in Print und / oder digital

Der Planungs- und Umsetzungsaufwand ist hoch, da bei einer vollständigen und umfassenden Unternehmensliste und einer ansprechenden Gestaltung ein großer Aufwand für Daten- und Informationsbeschaffung besteht. Die Vollständigkeit ist wichtig, um ein positives Gesamtergebnis erzielen zu können.

Eine langfristige Planung und der notwendige zeitliche Ressourcenaufwand sind zu kalkulieren.

Für die Finanzierung von Online- und Printangeboten können sowohl die Unternehmen als auch die Gemeinden angefragt werden.

Mögliche Förderung(en)

  • Wirtschaftsförderung des Landes
  • Wirtschaftskammer
  • Gemeinden
  • Regionale Initiativen wie Leader-Regionen

Fakten zur Einteilung der Aktion

Ist die Aktion einmalig, kann wiederholt werden, ist dauerhaft?

Einmalig.

Kommunikation

Wie erreiche ich die Zielgruppen?

Angesprochen werden müssen in erster Linie die Unternehmen. Dies kann über die Gemeinden, die Wirtschaftskammer und andere Organisationen erfolgen.

Wie motiviere ich die Partner?

Die Motivation sollte die Auflage einer vollständigen Unternehmensliste sein, die in der Region umfassend und positiv kommuniziert werden kann und damit zu mehr Aufträgen von regionalen Kunden führen soll.

Welche Kommunikationsmittel setze ich ein?

Die Unternehmen sollten direkt telefonisch oder per E-Mail angesprochen werden und vom Mitmachen überzeugt werden. Im nächsten Schritt müssen die notwendigen Informationen eingeholt und standardisiert werden, unterstützt durch ein teilweise vorausgefülltes Formular mit den verfügbaren Unternehmensinformationen.

Möchte ich mediale Aufmerksamkeit erreichen? – In der Vorbereitung oder der Nachberichterstattung?

Wenn die regionalen Gelben-Seiten inklusive Infos zu Job und Ausbildungsmöglichkeiten bei Unternehmen im Klima und Energiebereich fertig gestellt sind, sollte dies medial breit kommuniziert werden. Auch das Schalten von regional fokussierten online Inseraten oder Advertorials in Medien kann die Gelben-Seiten in der Region bekannt machen.

Herausforderungen

  • Die thematische Klammer ist wichtig; es wäre daher sinnvoll erst die Gelben Seiten und damit einen Grundstock an Informationen zu etablieren und daraus eine Jobmesse zu organisieren
  • Es bleibt zu bedenken, dass es bereits viele Informationen/Seiten aber auch Events gibt. Ist es möglich, hierzu in der Region ein Gegengewicht zu dem urbanen Bereich zu schaffen?
  • Überlegung zu den Gelben Seiten: besser „Grüne“ Seiten?

Umsetzung

  • Sondieren bei Unternehmen der Region, ob Interesse an regionalen Gelben Seiten zu Klima- und Energieprodukten bzw. Dienstleitungen besteht.
  • Liste der potentiellen Unternehmen erstellen bzw. von Gemeinden und Interessensvertretungen organisieren.
  • Projektplan und Budget
  • Vorgefertigter Fragebogen für Unternehmensinfos
  • Umsetzung als Digital und Printvariante
  • Bewerbung und Verbreitung in der Region
  • Mediale Berichterstattung oder Inserate

Beispiele: