Role Models aus der Zielgruppe für die Zielgruppe

Zielgruppe
Schulen und Bildungseinrichtungen, Unternehmen, Vereine
Nummer
3
Dauer
Halbtag
Art der Aktivität
Unternehmenskooperation
Zielsetzung
Netzwerkbildung
Ressourcen
gering
Wiederholung
wiederholbar

Ziel

Wen möchte ich erreichen? Erreiche ich damit Jugendliche, die vor einer Ausbildungs- oder Berufswahl stehen?

In Klassen mit einem hohen Anteil von Jugendlichen mit Migrationshintergrund sollen durch Jugendliche aus einem ähnlichen sozialen Umfeld, die Lehrberufe in Unternehmen im Klima- und Energiebereich ausüben, positive Beispiele für die Ausbildung gezeigt werden. So können Schüler:innen für eine Ausbildung in diesen Branchen motiviert werden.

Weitere Zielgruppe: Familie

Beschreibung

In den mittleren Schulen vieler Städte der Klima- und Energie Modellregionen gibt es einen höheren Anteil an Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Gerade diese Jugendlichen sollen für Ausbildungen oder für einen Lehrberuf bei regionalen Unternehmen im Bereich Klima und Energie angesprochen werden. In vielen Klassen der siebten und achten Schulstufen werden Themenschwerpunkte für zukünftige Lehrstellen und Ausbildungsmöglichkeiten gesetzt.

Ein guter Weg ist es dabei, Unternehmen aus der Region einzubinden und in die Schule einzuladen. Besonders effektiv ist dies, wenn Lehrlinge, die sich in einem ähnlichen Alter wie die Klassenschüler:innen befinden, aus ihrem Berufsalltag berichten, über umgesetzte Projekte erzählen und den Schüler:innen mit Rat und Tat und auch für Fragen und Antworten zur Verfügung stehen.

Organisation in der Schule

Die Klima- und Energie-Modellregionsmanager:innen organisieren gemeinsam mit regionalen Unternehmen aus dem Klima- und Energiebereich und in Abstimmung mit der Schule den Besuch von einem oder mehreren Lehrlingen an einem Halbtag. Wichtig ist im Vorfeld auch im Unterricht einen Themenschwerpunkt im Bereich Klima und Energie zu setzen, um das Thema aufzubereiten. An einem Vormittag stellen die Lehrlinge ihr Unternehmen vor und berichten über ihre Tätigkeiten.

In Klassen mit höherem Anteil an Schüler:innen mit Migrationshintergrund sollen Lehrlinge oder junge Arbeiter:innen aus regionalen Unternehmen gefunden werden, die ebenfalls Migrationserfahrung haben. Spezifische Fragen zu Arbeitsschwerpunkten, der Arbeitsumgebung sowie möglichen noch vorhandenen sprachlichen Hürden oder kulturellen Themen können so direkt gestellt und glaubwürdig beantwortet werden.

Ziel ist es, durch die direkte Ansprache und bekannte Personen aus ähnlichem Umfeld die Schüler:innen zu motivieren, einen Beruf oder eine Ausbildung im Klima und Energiebereich zu wählen.

Auch die Klima- und Energiemodellregion selbst kann sich bei dieser Gelegenheit bei Jugendlichen der Region vorstellen.

Um welche Jobs / Unternehmen / Tätigkeiten geht es?

  • Lehr- und Handwerksberufe im Bereich Klima- und Energie
  • Kennenlernen regionaler Unternehmen, die Lehrausbildungen anbieten

Bezug zur Klima- und Energiemodellregion

Mit welchen Aktivitäten der Modellregion kann die Aktion verknüpft werden?

  • Im Arbeitsprogramm einer Klimaschule
  • Bei geplanten Betriebsbesuchen von Schüler:innen
  • Zur Bewerbung und Vorbereitung von Berufs- und Unternehmensmessen
  • Um die Aktion für die Eltern/Erziehungsberechtigten attraktiver zu gestalten, können sie mit Angeboten für Erwachsene zu relevanten Themen kombiniert werden, wie etwa Energieberatungen oder Informationsabende zu Fördermöglichkeiten für Privatpersonen.

Werden bestehende Netzwerke oder Partnerschaften in der Modellregion genutzt?

Partnerschaften mit mittleren Schulen, Polytechnischen Lehrgängen, höheren Schulen oder Fachschulen sowie vor allem das Klimaschulenprogramm.

Kontakte und Partnerschaften zu Unternehmen.

Erreiche ich Menschen mit Migrationshintergrund?

Ja, diese Lehrlingsbesuche in den Klassen sind gezielt auf Schüler:innen mit Migrationshintergrund ausgerichtet.

Praktische Tipps für Chancengerechtigkeit

Betrieb- und Schulbesuche von Role Models sind wirksam, aber Role Models müssen unbedingt mindestens 50% Frauen sein. Diese sollten auch realitätsnah und keine perfekten Karrierefrauen sein, sonst kann die Erfahrung sogar abschreckend wirken. Sie sollten am besten vielfältig und nah an der Situation und an dem Alter Ihrer Schüler:innen sein, wie HTL-Schüler:innen oder junge Absolvent:innen. Wenn es schwierig ist, weibliche Role Models in der Region zu finden, können folgende Organisationen möglicherweise unterstützen:

Lets Tech (für Elektrotechnik), LEA, AK-Young, Sprungbrett (Wien Umgebung), EqualiZ (Kärnten), HTL4Girls (vor allem NÖ aber möglicherweise auch österreichweit), TechnologyKids (Tulln und Wien Umgebung)

Setzen Sie bei Role-Models auf vielfältige und interessante Lebensentwürfe und machen Sie diese – in Absprache – sichtbar.

Wie wird die Schule eingebunden?

In Vorbereitung und Themensetzung im Unterricht.

Zu berücksichtigende Akteure

Die Schulleitung, die Klassenvorstände der dritten und vierten Klassen in mittleren Schulen, Polytechnische Lehrgänge. Aber auch höhere Schulen, vor allem wenn hier mögliche Schulabbrecher:innen in einen Lehrberuf wechseln möchten und so direkt von Unternehmen erreicht werden können.

Unternehmen aus dem Klima- und Energiebereich, die Lehrlinge ausbilden und in diesem Fall Lehrlinge mit Migrationshintergrund angestellt haben.

Notwendige Ressourcen

Geringer Aufwand an finanziellen Ressourcen. Die Planung ist mittel- bis langfristig, da beginnend mit der Kontaktaufnahme mit der Schule und der Unternehmen Termine in den Schul- und Unternehmensalltag eingetaktet werden müssen.

Mögliche Förderung(en)

Unterstützung durch WKO

Klimaschulenprogramm oder evtl. andere Förderungen für Schulen

Fakten zur Einteilung der Aktion

Ist die Aktion einmalig, kann wiederholt werden, ist dauerhaft?

Die Aktion kann einmalig, individuell geplant durchgeführt werden, lädt aber zur Wiederholung in anderen Klassen oder auf Basis der bereits durchgeführten Planungen und Erfahrungen in den nächsten Jahrgängen ein.

Kommunikation

Wie erreiche ich die Zielgruppen?

Die Zielgruppe ist durch die Schüler:innen, die regionale Mittelschule und die Unternehmen der Region, die Lehrlinge in den gesuchten Branchen ausbilden, vorgegeben.

Wie motiviere ich die Partner?

Sowohl die Schule möchte ihre Schüler:innen möglichst gut auf den zukünftigen Berufs- oder Ausbildungsalltag vorbereiten, als auch viele Unternehmen suchen Lehrlinge in den nächsten Lehrjahren und können von diesen direkten Kontakten profitieren.

Welche Kommunikationsmittel setze ich ein?

  • Präsentation der Unternehmen durch die Lehrlinge in der Schule
  • Präsentation der Klima- und Energiemodellregion in der Schule
  • im Vorfeld Klima- und Energie-Schwerpunkt in den entsprechenden Klassen, um das Thema aufbereitet zu haben

Möchte ich mediale Aufmerksamkeit erreichen? In der Vorbereitung oder der Nachberichterstattung?

In der Vorbereitung ist keine mediale Begleitung notwendig. Über die Aktion selbst kann in lokalen und regionalen Zeitungen oder online-Medien berichtet werden. Für die Schüler:innen und auch die Unternehmen können Social-Media-Beiträge vorbereitet und geteilt werden.

Umsetzung

  • Unternehmen aus der Region finden, das Lehrlinge ausbildet
  • Lehrlinge finden, die aus ihrem Berufsalltag berichten können
  • Schule einbinden und Klassenbesuch organisieren
  • Am einfachsten können Eltern eingebunden werden, indem Maßnahmen mit Veranstaltungen verbunden werden, bei denen die Eltern bereits anwesend sind, z.B. Elternsprechtage oder Elternabende zu Schulbeginn.

Beispiele: