Ziel
Wen möchte ich erreichen? Erreiche ich damit Jugendliche, die vor einer Ausbildungs- oder Berufswahl stehen?
Das bestehende Junior Company Programm der Wirtschaftskammer Österreich soll genutzt werden, um ein Unternehmen im Bereich Klimaschutz und Energie mit einer Schulklasse zu gründen und zu betreuen.
Beschreibung
Die Wirtschaftskammer bietet in Kooperation mit Schulen das Programm Junior Company Programm an. Eine Klasse gründet dabei eine Übungsfirma, in der verschiedene Aufgaben unter den Schüler:innen zugeteilt, Abteilungen gegründet und ein Jahresprogramm festgelegt werden. Dieses Projekt ist für ein ganzes Schuljahr ausgelegt. Ziel ist es, ein Produkt oder eine Dienstleistung zu entwickeln und zum Abschluss präsentieren zu können. Die Kinder und Jugendlichen lernen die Tätigkeiten und Abläufe in einem Unternehmen kennen, arbeiten in Teams und müssen verschiedene Tätigkeiten und Aufgaben inhaltlich und zeitlich aufeinander abstimmen.
Auf Initiative der Klima- und Energiemodellregion kann in Kooperation mit einer Schule und der Wirtschaftskammer ein Übungsunternehmen gegründet werden, das im Themenbereich Klima und Energie tätig ist. Dies könnte zum Beispiel ein Unternehmen sein, das Photovoltaikanlagen auf Hausdächern plant, umsetzt, bewirbt und weitere Kunden motiviert. Die Dokumentation dazu könnte ein Leitfaden für Photovoltaik auf Hausdächern oder sogar eine kleine Vorzeigeanlage sein. Aber auch die Energieberatung oder die Aktion „Raus aus Öl“ könnte Thema der Übungsfirma sein.
Wichtig ist, dass die Übungsfirma als Abschluss ein vorzeigbares Projekt präsentieren kann. Bei einer Abschlussveranstaltung werden die gewonnenen Erkenntnisse präsentiert. Hier können die Eltern, die Öffentlichkeit und regionale Medien über dieses umfangreiche Programm und die Ergebnisse informiert werden.
Um welche Jobs / Unternehmen / Tätigkeiten geht es?
Das Unternehmen ist in diesem Fall die Klasse selbst und die Kinder sind damit bereits im Klima- und Energiebereich tätig. Das Ziel des Unternehmens ist im besten Fall auf eine anstehende Aufgabe in der Schule oder in der Gemeinde ausgerichtet, um einen örtlichen und zeitlichen Bezug herstellen zu können. Die Aktionen und Tätigkeiten der Übungsfirma können damit noch realistischer umgesetzt werden.
Bezug zur Klima- und Energiemodellregion
Mit welchen Aktivitäten der Modellregion kann die Aktion verknüpft werden?
Tätigkeiten der Klima- und Energiemodellregionen wie die Beratung und Unterstützung für PV-Anlagen oder neue Straßenbeleuchtung können als Thema in die Übungsfirma eingebracht werden.
Werden bestehende Netzwerke oder Partnerschaften in der Modellregion genutzt?
Wie jede Firma lebt auch die Übungsfirma von ihrer regionalen Umgebung, ihren Netzwerken. Die Kontakte der Klima- und Energiemodellregion können hier hilfreich sein, ihre Aktivitäten mit den Aufgaben dieser Übungsfirma in einer Schulklasse in Verbindung zu bringen.
Praktische Tipps für Chancengerechtigkeit
Teams auslosen bspw. über Spielkarten mit dem Zufallsprinzip, um bestehende Gruppendynamiken aufzubrechen. Teamrollen bspw. Chef:in, Koordinator:innen, Beobachter:innen, Erfinder:innen geschlechtersensibel zuordnen, da Mädchen sich im technischen Bereich oft weniger zutrauen und überlassen die Aufgaben den Burschen. Nutzen Sie das aktiv, um Rollenbilder explizit zu dekonstruieren und das Klischee offen anzusprechen. Ergänzend können praktische Übungen von diesem Katalog, diesem Handbuch, oder diesem Leitfaden genutzt werden, um Geschlechterstereotype in der Rollenauswahl aktiv gemeinsam mit der Klasse zu reflektieren.
Zu berücksichtigende Akteure
Wie wird die Schule eingebunden?
Die Schule beziehungsweise eine Klasse muss Trägerin dieses Programms sein. Es ist daher wichtig, die Direktion und die Klassenlehrer:innen davon zu überzeugen, bei diesem umfangreichen Programm mitzumachen und dieses auf das Thema Klima und Energie auszurichten. Eine Vorbereitungsphase bereits im Schuljahr davor ist notwendig.
Welche Partner brauche ich mit an Bord?
Die wichtigsten und direkten Akteure sind die Schule und die Klasse. Auch die Eltern der Kinder müssen so ein Projekt positiv mittragen. Während der Durchführung ist auch die Kooperation mit der Gemeinde, anderen Organisationen oder Unternehmen wichtig, um einen realitätsnahen Bezug dieser Übungsfirma herstellen zu können.
Notwendige Ressourcen
hoch: Zeitaufwand, Materialien, Integration in Unterricht oder Nachmittagsbetreuung
Der Zeitaufwand für diese Aktion ist besonders hoch, da bereits die Planungsphase langfristig und aufwendig ist. Die Durchführung ist über ein ganzes Schuljahr ausgelegt. Da am Ende ein Produkt oder eine Dienstleistung präsentiert werden soll, ist eine laufende und intensive Betreuung der Lehrer:innen beim Thema Klima und Energie auch aus der Region wichtig. Zusätzlich können Ressourcen für Investitionen in Übungsanlagen, Exkursionen oder Präsentationsmaterialien notwendig sein. Ein Sponsoring oder die Unterstützung durch die Gemeinde ist anzustreben und rechtzeitig einzuplanen.
Mögliche Förderung(en)
Förderung durch die Wirtschaftskammer? War bisher nicht gegeben, weil das Programm noch in der Pilotphase ist. Möglicherweise gibt es in Zukunft ein Sponsoring durch die Wirtschaftskammer, die Gemeinde oder Unternehmen. Das muss aber im Vorfeld geplant und so gut und abgesichert werden.
Klimaschulenprogramm oder evtl. andere Förderungen für Schulen
Fakten zur Einteilung der Aktion
Ist die Aktion einmalig, kann wiederholt werden, ist dauerhaft?
Diese Aktion ist einmalig und dauert ein ganzes Schuljahr. Erfahrungsgemäß ist die Umsetzung aufwendig und betrifft auch den Ablauf in der Schule. Eine jährliche Wiederholung in einer kleinen Schule könnte daher schwierig werden. Ein Erfolgsbeispiel ist wichtig, um eine derartige Aktion in den nächsten Jahren zu wiederholen.
Kommunikation
Wie motiviere ich die Partner?
Die Motivation im Vorfeld ist besonders wichtig. Ein gemeinsames Auftreten mit der Wirtschaftskammer und vorinformierten Lehrer:innen ist wichtig, um die Klasse, die Eltern und im nächsten Schritt auch Kooperationspartner:innen zu motivieren. Dies kann mehrere Schritte benötigen und muss daher rechtzeitig gestartet werden. Auch während der Aktion kann es notwendig werden, zu motivieren und neue Ideen einzubringen, um ein einen erfolgreichen Projektabschluss sicherzustellen.
Welche Kommunikationsmittel setze ich ein? Möchte ich mediale Aufmerksamkeit erreichen? In der Vorbereitung oder der Nachberichterstattung?
Bei erfolgreicher Umsetzung eines so umfangreichen Projekts sind eine Präsentation und die Berichterstattung besonders wichtig. Die Übungsfirma sollte ein Projekt vorzeigen oder eine Dienstleistung entwickelt haben, die zum Beispiel in Form eines Berichts, eines Portfolios oder eines Buches präsentiert wird. Diese Präsentation sollte vor Ort im Rahmen einer Veranstaltung der Schule oder der Gemeinde stattfinden und von regionalen Medien sowie digitalen Auftritten begleitet werden, um einen bleibenden Effekt in der Schule bei den Kindern und Jugendlichen zum Thema Klima und Energie zu gewährleisten. Tipp: Die Übungsfirma sollte auch Öffentlichkeitsarbeit und eine Presseabteilung haben, die an der Präsentation und Vermarktung arbeitet.
Umsetzung
- Interessierte Schule finden
- Gemeinde und Regionale Wirtschaftskammer einbinden
- Betreuung der Lehrer:innen beim Thema Klima und Energie
- Präsentationsveranstaltung und mediale Berichterstattung organisieren
Beispiel:
- WKO Junior Company Programme: Das Junior Company Programm – WKO
- Beispielprojekt Mini Reporter: Ö-News » Kindergemeindebuch Sitzenberg-Reidling
- Umgesetzt in der Klima- und Energiemodellregion Unteres Traisental, Fladnitztal mit der Volksschule Sitzenberg-Reidling