Eine stetige Erwärmung ist bereits seit vielen Jahren in der Region wahrnehmbar doch das Jahr 2016 markiert einen Wendepunkt. Die katastrophalen Spätfrostschäden im Obst- und Weinbau werden den Menschen noch lange in Erinnerung bleiben und seitdem verging kaum ein Jahr, in dem nicht erhebliche Schäden auftraten. Dazu gesellten sich vermehrt Starkniederschläge, Hitzetag, Tropennächte, Trockenheit und Überschwemmungen.
Das Jahr 2024 hatte in der Region alle Auswirkungen von möglichen Extremwetterereignissen zu bieten, vor denen seit vielen Jahren gewarnt wird. Ein trockener Winter wich einem extrem zeitigen Frühjahr mit den damit verbundenen Frostereignissen im Obst- und Weinbau. Extreme Niederschläge im späten Frühjahr erschwerten nicht nur den landwirtschaftlichen Anbau, sondern sorgten vielerorts für Überschwemmungen und Hochwasserschäden. Private Haushalte bekamen die Folgen des menschengemachten Treibhauseffekts ebenso zu spüren wie Kommunen, Firmen, Landwirte oder der Tourismus. Danach folgten ein sehr heißer und trockener Sommer, der wiederum mit unzähligen Tropennächten und fehlenden Niederschlägen Trockenheit und gesundheitliche Probleme verursachte. Ein extrem zeitiger Wintereinbruch mit Extremniederschlägen sorgte für das nächste Katastrophenszenario.
Impulse im Bereich Landwirtschaft zu setzen ist eines der Hauptziele. Dahinter folgen eine Unterstützung von Kommunen mit gekoppelter Bewusstseinsbildung sowie der Bereich Tourismus.
Die Region möchte die ansässigen Landwirte auf einem Weg hin zu einer klimafitten Land- und Forstwirtschaft begleiten und wichtige Impulse in diesem Bereich setzen. Der Klimawandel stellt die Landwirte vor mittlerweile vor die größten Herausforderungen und die damit verbundenen Unsicherheiten verstärken das Sterben von Höfen enorm. Jeder positive Impuls ist willkommen trägt zu einer Reduktion von Betrieben bei, die ihren Hoftüren für immer schließen. Vor allem der Obstbau leidet am stärksten unter diesen Veränderungen und soll besonders in den Fokus rücken.
Das Wahrnehmen der Problem der ansässigen Bevölkerung soll neue Hoffnung geben und einen Zusammenhalt in der Region sowie den Kommunen unterstützen. Eine bessere Wahrnehmung von Klimaveränderungen unterstützt wiederum die Arbeit der KEM-Region, die damit Hand in Hand geht.
Bewusstseinsbildung soll auf allen Ebenen der Kommunikation erfolgen. Über Printmedien, Online- und Social Media Accounts erfolgen nicht nur Informationen sondern wird auch zur aktiven Teilnahme an einem Anpassungsprozess aufgerufen.
Erste konkrete Umsetzungen sollen Obst- und Weinbauern eine bessere Messtechnik für kleinklimatische Wetterextreme zur Verfügung stellen und alternativen zum Obstbau in der Region aufzeigen. Die Beschäftigung mit Bodenprozessen und Wasserspeicherfähigkeit soll die Auswirkungen von Extremniederschlägen verringern und die Beschäftigung mit Streuobstwiesen eine Möglichkeit einer rentablen Bewirtschaftung in Kombination mit Renaturierungsmaßnahmen aufzeigen. Die Marktgemeinde Pischelsdorf arbeitet an einer klimafitten Parkanlage. Filmvorführungen, Kochkurse und Gesundheitsworkshops runden den Ideenpool ab.