Das Hauptproblem der Region ist die ausreichende Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser. Aufgrund abnehmender Schneehöhen und häufigerer Trockenperioden kommt es zu einer Verringerung des Quellwassers bei gleichzeitig ansteigendem Wasserverbrauch. Dadurch entstehen auch Probleme bei der Bewässerung in der Landwirtschaft. Weitere Probleme sind der Erhalt der biologischen Vielfalt, der zunehmende Hitzestress im Talboden und die Schäden durch Gewitter.
Die vorausschauende Anpassung an den Klimawandel ist positiv für die Bevölkerung, den Tourismus, die Forst- und Landwirtschaft und damit insgesamt positiv für die Lebensqualität und die Wertschöpfung in der Region. Für alle Bereiche stehen die Sicherheit der Wasserversorgung und der Erhalt der Biodiversität im Vordergrund. Die Maßnahmen zur Klimawandelanpassung führen u.a. auch dazu, dass die Biodiversität des Naturparks für die Steiermark erhalten bleibt.
Erfolge sollen bei der Sicherung der Wasserversorgung erreicht werden. Anstelle von Trinkwasser soll für viele Anwendungen Brauchwasser verwendet werden. Das Brauchwasser soll aus zahlreichen dezentralen, kleinen Regenwassersammelanlagen stammen.
Die Maßnahmen zur Anpassung der Land- und Forstwirtschaft an die zu erwartenden Folgen des Klimawandels sollen zu einer vermehrten Pflanzung von trocken- und hitzeresistenten Kulturpflanzen und Mischwäldern führen.
Die besondere Landschaftsvielfalt des Naturparks soll für Menschen, Tiere und Pflanzen erhalten bzw. verbessert werden. Eine Revitalisierung der Streuobstbestände und Parkanlagen sowie das Pflanzen neuer Bäume wird zur Erhaltung der Landschaft beitragen.
Die Schaffung der Modellregion soll zu einer erhöhten Bewusstseinsbildung für die Notwendigkeit der Klimawandelanpassung und zu einem Erreichen der Vision führen. Die Identifizierung der Bevölkerung mit der Modellregion soll die Bereitschaft zur Eigenvorsorge gegenüber den Risiken des Klimawandels erhöhen.
Im Naturpark Pöllauer Tal wird die gemeinsame Anpassung des Naturraumes an den Klimawandel angestrebt. Folgende Bereiche mit konkreten Maßnahmen werden adressiert:
- Bewusstseinsbildung zur Klimawandelanpassung neu gedacht – Entwicklung neuer Formate zur Bewusstseinsbildung für Klimawandel
- Aktionsbündel klimafitte Landwirtschaft – Unterstützung der Landwirtschaft zur nachhaltigen Verbesserung von Bodeneigenschaften
- Wertvolles Wasser im Klimawandel zur Verbesserung der Wasserversorgung und der Abflusscharakteristik bei Starkniederschlägen
- Biodiversität im Klimawandel mit Fokus auf Hecken und Wiesen im Naturpark Pöllauer Tal
- Klimafitte Forstwirtschaft durch Verbesserung der Widerstandsfähigkeit des Waldes, Nachbarschaftshilfe etablieren
- Nächste Generation – langfristige Sensibilisierung von Kindergartenkindern und SchülerInnen für die Herausforderungen und Chancen des Klimawandels
- Gesund angepasst im Klimawandel – Schattenspender, klimafittes Bauen und der damit einhergehende Einfluss auf Gesundheit und Wohnen an die Bevölkerung weitergeben
- Offensive zur Förderung von klimafitten Streuobstbäumen im Naturpark
- Klimafitte öffentliche Parks des Pöllauer Tals: Kommunale und öffentliche Grünfläche klimafit erhalten und gestalten
- TANDEM: Neuankömmlinge – Neophyten
- TANDEM: Einsatzorganisationen in der Klimaextreme
(Stand Juli 2023)