Im Oberen Liebochtal wird es um 1,3°C wärmer und der Niederschlag nimmt um 5,1% zu. Starkniederschlagstage nehmen um 0,9 Tage zu, Schneedeckentage um 6,3 Tage ab und Kühlgradtage um 7,5 Tage zu.
In den letzten Jahren litt die Land- und Forstwirtschaft unter den Spätfrösten im Frühjahr, den lang andauernden Trockenperioden in allen Jahreszeiten sowie unter Starkregenereignissen, welche Bodenerosion zur Folge haben. Die Klimaveränderung ruft vor allem bei älteren Personen im Sommer Kreislaufprobleme hervor.
Durch die häufige Inversionswetterlage erhöhen und häufen sich die Kühlgradtagzahl, Starkniederschläge, Unwetterereignisse, Hagel, Überschwemmungen, Verlängerung der Vegetationsperiode, Wasserversorgung, Trockenheit und Hitzetage. Durch zusätzliche Dürreereignisse, Hagel und Bodenerosion bestehen zusätzliche Gefahren. Die klimatische Herausforderung der Region ist es daher, dass die KLAR zukunfts- und klimafitter wird und dadurch einen wesentlichen Aufschwung im Arbeits- und Wohnbereich erhält.
Die Vision dieser ländlichen Region stützt sich wesentlich auf den weiteren Ausbau als zukunfts- und klimafitte Landwirtschaft- und Wohnsitzregion. Die KLAR-Gemeinden verfügen zwar über ein gut ausgebautes Netz an Wanderwegen, so sollen im Klimawandel die Naherholungsmöglichkeiten mit ihrem kühlen Mikroklima den Sommertouristen besser erschlossen werden. Die Vision ist, durch Belebung des Wander- und Naherholungstourismus Arbeitsplätze zu schaffen. 2050 etabliert sich dadurch die KLAR Oberes Liebochtal als DIE Arbeits- und Wohnregion des steirischen Zentralraumes, welche besonders klimafit und lebenswert ist.
Jeder Bauwerber wird von den Bauämtern mit dem klimafitten Bauleitfaden konfrontiert und über die Inanspruchnahme einer klimafitten Bauberatung informiert. Eine Bauen-Info-Mappe über das klimafitte Bauen steht zur Verfügung.
Gestaltung einer Fläche zu einem klimafitten Erlebnis-Garten der Vielfalt, der als Lehr- und Schaugarten von der Schule genutzt wird. Ob beschattetes Klassenzimmer im Freien, oder Naschgarten, Blumenwiesen, Gemüsegarten, die Entscheidung zu den konkreten Projekten wird mit den Kindern erarbeitet und in die Umsetzung begleitet.
Spätfröste, Hagel, Hitze und Starkregenereignisse führten in den letzten Jahren zu besonderen Missernten in der gesamten KLAR!, weshalb die Bevölkerung dringend nach neuen Methoden und Möglichkeiten sucht. Dazu werden Fachveranstaltung über klimafitte Obst-, Gemüse- und Weinsorten für die Region mit ExpertInnen aus Praxis und Forschung angeboten. Kurse zu klimafitten und regionstypischen Obst-, Wein- und Gemüsesorten Kulturführung angeboten.
Es ist angedacht, in der Region eine größere Fachveranstaltung für „Herausforderung Klimawandel angepasste Landwirtschaft“ in Kooperation mit ExpertInnen, den Biobauernverbänden, der LK-Steiermark, der Landesversuchsanstalt sowie lokalen PraktikerInnen zu organisieren.
Es sollen 2 Waldlehrpfade entwickelt, ausgewiesen und umgesetzt werden. Ein vorgelagerter Prozess mit Fachleuten wird die Themenfindung für die Tafeln erarbeiten und zudem das Ziel der Kanalisierung der (Tages)Touristenströme in die Modellregion, zur Entlastung des Ökosystems, verfolgen.
Die Gefahrenpotentiale für die zivile Bevölkerung werden mittels Naturgefahren-Check identifiziert, mit den Einsatzkräften reflektiert und die Erkenntnisse daraus in die Raumplanung implementiert.
In jeder Gemeinde gibt es GesundheitsexpertInnen als AnsprechpartnerInnen in Fragen der Klimawandelauswirkungen auf die Gesundheit mit besonderer Berücksichtigung von Präventionsmaßnahmen.
Um nachhaltig Erfolge bzw. Effekte durch die umzusetzenden Maßnahmen innerhalb der Region zu erwirken, ist der KLAR die Implementierung von Bewusstseinsbildung in der Modellregion besonders wichtig. Die KLAR legt Wert darauf, dass die Maßnahmen des Konzepts von der Bevölkerung verstanden und akzeptiert werden. Die laufende Öffentlichkeitsarbeit innerhalb der Modellregion ist ein wesentlicher Bestandteil der Maßnahmen. Die Maßnahmen aus der Umsetzungsphase werden nun in der Weiterführung zum Großteil intensiviert bzw. um 2 neue Maßnahmen erweitert.
- Klimafittes Bauen und Wohnen in einem beschatteten und wassersparenden Umfeld
- Bildungs- und Schulbereich hinsichtlich Klimawandelanpassung adressieren
- Klimafittes Obst und Streuobst, Gemüse und Weinsorten zur Biodiversitätssteigerung in Privatgärten
- Intensivierung und Ausweitung: Das Ehrenamt in der Modellregion fördern und dessen Ausstattung mit Klimawandelanpassungsstrategien
- Intensivierung und Ausweitung der klimafitten Landwirtschaft
- Intensivierung und Ausweitung der klimafitten Forstwirtschaft
- Naturgefahrenpotential der Region erheben und Anpassungsmaßnahmen setzen
- Gesundheit und Klimawandelanpassung
(Stand November 2024)